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AMAZONESTORE
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Autor Thema: Wenn Probleme mit Hochbegabung falsch als AD(H)S diagnostiziert werden...  (Gelesen 8929 mal)
Lea
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Das Gehirn denkt nicht, es spiegelt nur das Denken


« Antwort #40 am: September 02, 2006, 12:36:49 »

So, eine Woche ist wieder vergangen  und es heißt für mich euch weitere Denkanstöße zu geben :

Heute, wie schon versprochen die:


                  Beispiele der Verhaltensweisen bei Kindern, besonders die ADHS-ähnliche


Die schönste Beschreibung der HB-Typen habe ich in schon paarmal erwändtem Buch der Psychologin Andrea Brackmann mit dem Tittel "Jenseits der Norm - hochbegabt und hoch sensibel?". Da ich Autorsrechte nicht verletzen mag, werde ich nur kurze Auszüge benutzen, das Rest kann sich jeder Interessierter in genenntem Buch selbst finden.

Die Autorin hat jeder diesen Gruppen eine Name gegeben:

- Der sensible Träumer

- Daniel Düsentrieb

- Die Künstlerin

- Die Rebellin

- Der "Besserwisser"

- Der Verweigerer

- Die Anfürhrerin / Das Multitalent

- Der Unbeirrbare


Schauen wir uns die Typen doch mal näher an:

Der sensible Träumer:

...er ist oft unsicher und zögerlich und reflektiert machmal so lange, bis er sich entschließt, lieber garnichts zu sagen. Oder er hat Angst, etwas Falsches zu sagen. Wenn er sehr aufgeregt ist, kann er ins Stottern geraten und rot werden. In neuen Situationen findet er sich zu Beginn schwer zurecht.
...fühlt sich in großen Gruppen sehr unwohl
...ist besonders lärm- und schmerzempfindlich
...bei lauten Veranstaltungen verliert er schnell den Überblick, hält sich am Rande und zieht sich in sich zurück
......oft fehlt ihm an Selbstvertrauen, seine Erkenntnisse zu äussern oder in die Tat umzusetzen
...seine Umgebung hat für ihm kein Verständniss und bezeichnet ihm als Mimose
...ind der Schule ist Einzelgänger... seine oft durchschnittlichen oder schlechten Noten hängen im Wesentlichem mit seiner Verträumtheit, aber auch mit Unterforderung und Selbstusicherheit zusammen...


Daniel Düsentrieb:

... wahres Feuerwerk am Ideen
...steht ständig unter Strom, platzt vor Tatendrang, redet viel und laut und ist ununterbrochen in Bewegung
...dauernd entdeckt er etwas was seine Neugier weckt
...Interesse wechsseln häufig
...in der Schule: ...oft kann er sich schwer im Zaum halten, ruft dazwischen und uterhält sich mit seinen Nachbarn
...sein Arbeitsstil ist eher impulsiv und gazheitlich, d.h., er kommt oft verblüffend schnell zu richtigen Lösungen, die manchmal jedoch Ungefähr-Lösungen sind und wichtige Details außer Acht lassen, sodass er häufig wegen Flüchtigkeitsfehlern gerügt wird.
...größte Schwachpunkte sind Ungeduld und starke Wille, alles sofort perfekt zu können
...oft fählt ihm schwer sich an Regeln zu halten und abzuwarten, bis er an der Reihe ist


(Das ist nicht Beschreibung eines ADHS-Kindes, sonder eines HB-Typus!!! Verblüffend ähnlich, nicht wahr? )


Die Künstlerin:


...lebhaft, quirlig, bezaubernd und charmant
...hat eigenwillige Vorstellungen, wie sie ihren Alltag gestalten will
... wenn sie bei ihrer Lieblingsbeschäftigung gestört wird, wird sie schnell ungehalten
... in ihrer Zimmer herrscht kreatives Chaos, in dem niemand ausser ihr selbst eine bestimmte Ordnung erkennen kann. Anforderungen wie etwa ein halbwegs akzepteble Übersicht im Schulranzen zu schaffen, empfindet sie als Zumutung - sie sieht überhaupt kein Sinn darin, für alles hat sie eine eigene, sehr plausible Erklärung - was die Eltern nicht selten zur Verzweiflung bringt
...sie schert sich nicht um Äusserlichkeiten im konventionellem Sinne
...gelingt ihr was nicht, gerät sie in verzweifelten Zorn
...trödelt und plaudert gern und träumt bei Alltagsverrichtungen selbstvergessen vor sich hin
...beschäftigt sich oftmals lieber alleine
...in der Schule beteiligt sie sich nur in den Fächern, die sie interessieren


Die Rebelin:

...bei Mitschülern unbeliebt, und auch Lehrer haben sie auf dem "Kieker"
...wird häufig verspottet und provoziert
...fehlt auf durch unbequemme kritische Fragen
...weist Lehre auf Fehler und Wiedersprüche hin
...Lehrer reagieren gereizt und die Mitschüler können ihr nicht folgen
...stelt alles und jeden in Frage, liebt kontroversen Diskussionen und lehnt jegliche Konventionen ab
...Autoritäten, die ihr nicht als solche erscheinen, lehnt sie offen ab
...innerlich fühlt sie sich isoliert und verunsichert
...Sie ist besonders gefährdet, aufgrund ihrer Isolation eine seelische Störung zu entwickeln. Sie läuft Gefahr, sich immer "irgendwie anders", fremd und außenstehend zu fühlen und an ihren eigenen Wahrnehmungen und Meinungen zu zweifeln. Dies kann eine tief greifende Verunsicherung bewirken, die unter besonders ungünstigen Bedingungen in Depressionen, Drogenmissbrauch und impulsiven Verzweiflungstaaten mündet....


Der "Besserwisser":

...wirkt machmal ungeduldig, oder sogar etwas überheblich
...wirkt "altklug"
...kann sehr zornig werden, seine Wutanfälle sind verzweifelt und maßlos und stehen oft in keinem Verhältnis zum Auslöser
...ist Perfektionist, in einem Tobsuchtanfall zerstört er das  woran er viel Zeit und Mühe verwendet hat. Dannach ist bestürzt und niedergeschlagen
...auf Veränderungen kann er zornig oder ängstlich reagieren. Er will stets wissen, was geplannt ist, was ihn erwartet und worauf er sich einstellen muss.
...ist von Gleichaltrigen isoliert
...zu Hause kann er ein kleiner Despot sein
...trotz seines zuweilen aufbrausenden und ruppigen Verhaltens ist Jonathan in ausgeglichenen Phasen besonders feinfühlig, liebebedürftig und einfühlsam


Der Verweigerer:

...weigerte sich irgenetwas auswendig zu lernen ("Darin sehe ich keinen Sinn"); als Folge kommen Shuljaht widerhollen, oder sogar Schule verlassen ...
...als Gründe dafür werde die "inkompetenten Lehrer", "gähnend langweiliger Unterrichtsstoff" und die "angepassten Mitschüller" genannt, mit dennen er nichts anfangen konnte
...auf jeden Versuch sie zu Aktivität zu bewegen reagieren damit daß sich zunehmend verschliessen udn mit Rückzug, verweigern jegliche Unterhaltung über  weitere zukunft
...im Gespräch misstrauisch, feindselig, provozierend und überkritisch. Jeder Frage beantwortet mit Gegenfrage. Gleichzeitig fühlt sich oft extrem angespannt. Eltern berichten, dass er vor jedem Ausgang unter Schweißausbrüchen und starker Nervosität leidet.
- Partys sind ihm ein Gräuel, in extermen Phasen nimmt Drogen, verweigert das Essen...
- hat keine Vorstellung davon was er will. Er weiß vor allem was er nicht will
weigert sich zu lesen, um einem Schulabschluß oder einen Ausbildungsplatz zu kümmern. Er träumt jedoch von einer großen Kariere und vertritt hartnäckig die Überzeugung, seine Ziele auch ohne Anstrengung erreichen zu können. Damit scheint er seine tief sitzende Angst, sich beweisen zu müssen und möglicherweise zu scheitern, überdecken zu wollen. Seine Gefühle und Unsichreheit und Unzulänglichkeit gibt er nur sehr selten preis...



Die Anführerin / Das Mutitalent:


- in Team zu arbeiten ist unmöglich. Verlangt man von ihr die Bedürfnisse anderer zu akzeptieren, ist sie verwirrt oder ärgerlich. Soll sie sich unterordnen reagiert sie mit Zorn und Rückzug
- von Mitschülern wird sie zwar respektiert, gehört aber nie richtig dazu. Oft fühlt sie sich ungerecht behandelt und zurückgesetzt. Sie stellt hohe AnsprÜche an Freundschaften und erwartet, dass andere ebenso aktiv, zuverlässig und loyal sind wie sie selbst.
- expressiv und impulsiv und will immer mit dem Kopf durch die Wand
-Wenn sie traurig ist kann sie lange und hemmungslos schluchzen, wenn sie wütend ist, knallen Türen und Sachen gehen zu Bruch, wenn sie von etwas begeistert ist, setzt sie sich mit Leib und Seele dafür ein.
- Ihr Redefluß ist nicht zu stoppen
- wenn man sie nicht gleich versteht oder ihr etwas nicht gelingt, wird sie schnell ungeduldig...


Der Unbeirrbare:


- hat natürliches, stark ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl.
- hat das "Herz auf der Zunge" , sagt immer das was er denkt, auch wenn es zum seinem Nachteil wird...
- auf Manipulationsversucher reagiert er stur  und gelassen, ohne einzigem Ton von sich zu geben
- es ist für Aussenstehen nicht immer leicht nachzuvollziehen, was in ihm vorgeht, man muss genau hinsehen, um Gefühlsregungen bei ihm erkennen zu können...




Es gibt natürlich viele Überschneidungen, und nicht jeder Typ weisst alle beschriebenen Merkmale auf.


Diese Mermale sind nur Typisch für die Erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems der Hochbegabten, desen geistige Überaktivität, emotionale Hypersensibilisität, sensorische Überemfindlichkeit.




Wenn wir uns diese Merkmale mit den die der AD(H)S in Verbindung gebracht werden vergleichen, dann wird die Problematik des Auseinanderhaltens der HB von ADHS noch deutlicher. Es sind viel zu viele Merkmale die genauso anzeichen einer ADHS sein können wie auch Anzeichen einer HB. Da reicht dann, daß solch ein HB-Kind einem gereiztem, unsesiblem Lehrer "erwischt", einem Psychologen / Psychiater, der auf IQ-test verzichtet, oder seinen Ergebnissen keine Bedeutung gibt und wir haben schon ein frustriertes HBchen als ADHS diagnostiziert...




Und nächste Woche verlassen wir die Kinder und sehen uns die Problematik, Diagnostik und HB-Typen bei Erwachssenen an...



LG Lea

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Das Gehirn denkt nicht, es spiegelt nur das Denken


« Antwort #41 am: September 02, 2006, 14:49:44 »

Und noch was da zu:

Da muss ich mal hinweisen auf ein Link, ddas vor einige Zeit der Woodruff hier in Forum rein gesetzt hat:

http://adhs-anderswelt.de/index.php/topic,4883.0.html


...und auf meine große Bitte, hat uns ein Teil des Textes der Eire übersetzt, wofür ihm ein Herzliches Dank gehört! Hier das übersetzte Teil:


Zitat
Hollingworth erkannte eine Anzahl von durch Lernbeschleunigung verursachten Anpassungsproblemen. Da dieses heute nur noch selten im Bildungssystem ausgeübt wird, werden diese Probleme nicht weiter erörtert. Es bleiben jedoch immer noch vier Anpassungsprobleme, die kontinuierlich die Begabten während ihrer Leben verwirren, zwei gelten für alle Niveaus von Begabung und zwei fast ausschließlich zu den Hochbegabten - d.h. jene mit Kindheits-IQs über 170 (130 IQ - Europa) oder jene die beim Concept Mastery Test (T) Ergebnisse über 155 Punkte erzielten.
Eines der Probleme, mit denen sich alle begabten Personen konfrontiert sehen, ist zu lernen, sich über längere Zeit zu bemühen. Da ihnen so vieles so leicht fällt, können sie die Selbstdisziplin nie erwerben, die notwendig ist, um ihre Begabung voll auszuschöpfen.

Hollingworth beschreibt, wie die Gewohnheit beginnt.
Dort wo das begabte Kind in der Schule unerkannt vor sich hin driftet arbeitetet es chronisch unterhalb seiner Möglichkeiten(obwohl es sehr jung für diese ist) er bekommt tägliche Übung in Untätigkeit zu fallen und  mit offenen Augen zu träumen. Seine Fähigkeiten erhalten den Anreiz von echter Herausforderung nie, und diese Situation tendiert dazu, in ihm die Erwartung einer mühelosen Existenz zu bilden [ 3, P . 258 ].
Doch wenn schon das "durchschnittlich" begabte Kind dazu tendiert, schlechte Anpassungsgewohnheiten im gewöhnlichen Klassenzimmer zu erwerben, hat das besonders begabte noch mehr Probleme.

Hollingworth geht weiter:
Kinder mit IQs bis zu 150 (110 IQ) kommen im gewöhnlichen Verlauf des Schullebens ziemlich gut miteinander aus und erreichen ohne ernste Bemühung ausgezeichnete Noten. Aber Kinder über diesem geistigen Status werden die Schularbeit fast unerträglich leid, wenn sie sich in Gemeinschaft(Klassen) mit Schülern niedrigerer Begabung ihres eigenen Alters aufhalten müssen. Kinder, deren IQ über 170 (130 IQ) hinaus geht, werden wahrscheinlich die Schule mit Gleichgültigkeit oder mit positiver Abneigung strafen. Für sie finden sie nichts in der Arbeit, um ihr Interesse auszuschöpfen. Dieser Zustand verbunden mit der Aufsicht durch unaufmerksame und ablehnende Lehrern, hat manchmal sogar zum schwänzen auf der Seite von begabten Kindern geführt [ 3, P . 258 ].
Ein zweites Anpassungsproblem, womit sich alle begabten Menschen konfrontiert sehen, ist durch ihre ungewöhnliche Vielseitigkeit verursacht.

Hollingworth sagt:
Ein anderes Problem der Entwicklung mit Bezug auf die spätere Berufliche Laufbahn erwächst aus der Vielseitigkeit dieser Kinder heraus. So weit davon entfernt, in Fähigkeit und Interesse einseitig zu sein, sind sie typischerweise fähig in so vielen Bereichen erfolgreich zu sein, so dass sie Schwierigkeiten haben können sich auf eine vernünftige Anzahl von Unternehmen beschränken. Einige von ihnen sind für die Wirtschaft “nicht nützlich” da sie ihre verfügbare Zeit und Energie auf derlei viele Aktivitäten aufteilen das nichts davon wirklich beendet werden kann. Schließlich sind Zeit und Platz sowohl für die Begabten als auch anderen beschränkt und die Lebensdauer ist wahrscheinlich nicht viel länger für sie, als für andere. Da das heutige moderne Leben zu einer Spezialisierung förmlich zwingt, muss aber unter den zahlreichen Möglichkeiten getroffen werden, [ 3, P . 259 ].

Ein drittes Problem, aus der Perspektive der Begabten, ist es Narren glücklich zu erdulden.
Hollingworth bemerkt:
Eine Lektion, die viele begabte Personen nie lernen, solange sie leben, ist, dass Menschen im Allgemeinen gewöhnlich meist sehr anders sind als sie selbst in Gedanken, in Tat, in der allgemeinen Absicht und in ihrem Interessen. Oft sind Reformer durch die Hände derer  gestorben die sie zwanghaft versuchten davon zu überzeugen dass sie das gleiche können und genießen sollten wie sie selbst. Dies ist eine der schmerzhaftesten und schwierigsten Lektionen, die jedes begabte Kind lernen muss, wenn die persönliche Entwicklung erfolgreich fortfahren soll. Dringender als alles andere ist es dieses zu erkennen. Misslingt es zu erlernen wie man die „Dummheit“ der anderen in einer gesunden Weise toleriert führt dieses zu Bitterkeit, Desillusionierung und Misanthropie.[ 3, P . 259 ].


Das herausstechende größte Anpassungsproblem, der Begabten, ist jedoch ihre Tendenz, vom Rest der Menschheit isoliert zu werden. Dieses Problem ist besonders akut unter den Hochbegabten.

Hollingworth sagt:
Diese Tendenz, isoliert zu werden, ist einer der zu berücksichtigenden wichtigsten Faktoren hinsichtlich der Hilfe bei der Entwicklung der Persönlichkeit von  hoch intelligenten Kindern, aber außer bei den sehr äußersten Graden von Intelligenz wird es nicht ein sehr ernstes Problem. Die Mehrheit zwischen 130 und 150 der Kinder passt sich ziemlich leicht an, weil Nachbarschaften und Schulen selektiv sind, so dass gleich gesinnte Kinder dazu tendieren, sich in denselben Schulen und Bezirken zu befinden. Weiterhin ist das begabte Kind, welches groß und stark für sein Alter ist, für ein oder zwei Jahre ältere Spielkameraden akzeptabel. Große Schwierigkeit ergibt sich nur, wenn ein kleines Kind über 160 IQ (120 IQ) ist. Auf den äußerst hohen Niveaus des 180  (140) oder 190 (150) IQs ist das Problem von Freundschaften wirklich schwierig, und je jünger die Person desto schwieriger ist es. Die Schwierigkeiten nehmen mit dem Alter ab weil Personen die erwachsen werden sich natürlich Gruppen suchen und auf ihre eigene Initiative finden, welche gleich gesinnt und sich auf dem etwa gleichen Level befinden[ 3, P . 264 ].

Hollingworth weist daraufhin hin das Hochbegabte nicht absichtlich die Isolierung wählen, sondern sie darin gegen ihren Willen gezwungen sind.
Diese überlegenen Kinder sind von der Natur her nicht unfreundlich oder ungesellig. Normalerweise sind sie bestrebt, mit anderen zu spielen, aber ihre Bemühungen werden von den Schwierigkeiten des Falls besiegt ... Andere Kinder teilen ihre Interessen, ihr Vokabular oder ihren Wunsch, Aktivitäten zu organisieren nicht. Sie versuchen, ihre Zeitgenossen zu reformieren, aber schließlich geben sie den  Kampf auf und spielen alleine, da sie ältere Kinder für "Babys" halten und Erwachsene selten während Stunden spielen, wenn Kinder wach sind. Als Ergebnis entwickeln sie Formen des einsamen Spiels, und diese zur festen Gewohnheit werdend, können die Tatsache erklären, dass viele hoch intellektuelle Erwachsene schüchtern, ungesellig, menschliche Beziehungen nicht beachtend oder sogar misanthropisch und unbequem in gewöhnlichem sozialem Verkehr sind[ 3, P . 262 ].
Aber wenn das hochbegabte Kind von seinen gleichaltrigen isoliert ist, so ist die Kluft zwischen ihm und  den Erwachsenen Autoritäten in seinem Leben noch tiefer
Das sehr begabte Kind oder der sehr begabte Jugendliche, das die unlogische Führung von jenen wahrnimmt, die für seine Angelegenheiten verantwortlich sind, kann gegen jede Autorität rebellisch werden und in einen Zustand negativer Beeinflussung geraten einen sehr unglücklichen Verlauf der Persönlichkeit, da die Person dann außerstande ist, eine kooperative Einstellung zur Autorität zu nehmen. Eine Person, die in einer negativen Richtung hoch beeinflussbar ist, ist ebenso häufig abhängig zu anderen um ihn herum, wie eine Person die positiv beeinflussbar ist. Der soziale Wert der Person wird dabei in jedem Fall ernsthaft beeinträchtigt. Begabte werden in der Regel nicht Opfer positiver Beeinflussung, aber viele von ihnen entwickeln einen unübersehbaren Grad von Negativismus [3, P 260].

Wobei muss man hierzu anmerken, daß mindest in Europa werde nicht mehr die unterschidliche Skala zwischen Kindern und Erwachssenen genutzt, als optimale Verfahren hat sich sogenanntes Prozentorangbestimmung durchgesetzt, und der wird dann mit Skala der Erwachssenen Hb weiter erläutert.
Von daher mussts ihr ca. 40 IQ abziehen um die in Europa genutzte Werte zu sehen, deswegen habe ich die direkt in text improtiert...


LG Lea


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« Antwort #42 am: September 02, 2006, 23:42:00 »

Hallo Lea,

In dem Threat http://adhs-anderswelt.de/index.php/topic,6268.msg49774.html#msg49774 bin ich auf die Rolle der Nährstoffkonzentration im Liquor bezogen auf die Körperwahrnehmungen eingegangen.

Die in diesem Artikel dargestellten Phänomene treffen sehr oft auch und und gerade für Hochbegabte zu. Es gibt sehr wenig Hochbegabte die ohne körperliche Probleme aufwachsen.

Gerade unter dem Aspekt des oben aufgeführten Artikels finde ich eine Trennung der einzelnen Symptomatiken für schädlich. Nimmt man nur die klassischen Symptome von ADS, dann dann haben tatsächlich viele HB kein ADS. Werden jedoch auch die im Unterbewussten ablaufenden Prozesse mit eingefochten, dann sieht es ganz anders aus.


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Das Gehirn denkt nicht, es spiegelt nur das Denken


« Antwort #43 am: September 03, 2006, 12:27:34 »

Hallo Ralf,

Zitat
Nimmt man nur die klassischen Symptome von ADS, dann dann haben tatsächlich viele HB kein ADS. Werden jedoch auch die im Unterbewussten ablaufenden Prozesse mit eingefochten, dann sieht es ganz anders aus.


Jain!

Die Verhaltensmerkmale entwickeln beinahe indetische Form, nur es sind doch andere Neurotransmiter in Spiel. Bei ADS ist das nach wie vor das Dopamin, bei HB die Problemverhalten entwickelt haben scheint es meistens nur das Serotonin zu sein.
Ernährung hat da dann natürlich viel mehr Gewicht als bei ADS, da Serotonin transport ist mit Calciumhaushalt verbunden. (da musste ich nach genaue Quellen meine Ernährungsärztin nachfragen).

Da quellen natürlich auch die Gesundheitsproblemme der Hochbegabten, besonders Bauch- und Megenschmerzen, Kopfschmerzen, ect..  Diese Symptome sind dann aber meistens nicht auf anatomische Ursachen zurück zu führen, sonder auf seelische.

LG Lea
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« Antwort #44 am: September 03, 2006, 20:01:36 »

Hallo Lea,

Zitat
Bei ADS ist das nach wie vor das Dopamin, bei HB die Problemverhalten entwickelt haben scheint es meistens nur das Serotonin zu sein.
Ernährung hat da dann natürlich viel mehr Gewicht als bei ADS, da Serotonin transport ist mit Calciumhaushalt verbunden

Mich wundert es, dass die Psychiatrie auf Verfahren aufbaut, bei der Zellen und Zellbestandteile aus der natürlichen Umgebung herausgerissen werden. Ganz konkret meine ich die Versuche mit Tintenfischaxonen der Nobelpreisträger Hodgkin und Huxley.

"Nicht immer entspricht das, was wir im ersten Moment wahrnehmen auch dem was wir zunächst vermuten, und nur ganz selten sind die Dinge wirklich so, wie sie uns zunächst erscheinen.

Denn

wenn man einen lebenden Organismus auseinander nimmt, indem man seine verschiedenen Teile isoliert, tut man das nur zur Erleichterung der experimentellen Analyse und keineswegs, um sie getrennt zu verstehen. In der Tat, will man einer physiologischen Eigenschaft ihren Wert und ihre wirkliche Bedeutung zumessen, muss man sie immer auf das Ganze beziehen und darf endgültige Schlussfolgerungen nur im Zusammenhang mit ihren Wirkungen auf das Ganze ziehen.“

Claude Bernard (1865)

Die genannten Nobelpreisträger haben genau gegen die Maxime von Claude Bernard verstoßen. Auch wenn inzwischen teilweise die Neuronen für solche Versuche nicht mehr zerlegt werden, so werden die Neuronen aus ihrer natürlichen Umgebung heraus geholt.

Zitat
Da quellen natürlich auch die Gesundheitsproblemme der Hochbegabten, besonders Bauch- und Megenschmerzen, Kopfschmerzen, ect..  Diese Symptome sind dann aber meistens nicht auf anatomische Ursachen zurück zu führen, sonder auf seelische.

Die von dir genannten seelischen Ursachen, haben ihre Ursache meiner Meinung nach in einer zu niedrigen Konzentration an den wesentlichen Molekülen Dopamin, Serotonin und GABA in der Hirnflussigkeit. Die zu niedrige Konzentration glilt es auszugleichen. Beim Winston Churchil haben Dauerlaufrunden in den Pausen zwischen den Unterrichtsstunden das ausgezeichnet bewirkt.




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« Antwort #45 am: September 03, 2006, 20:58:42 »

Hallo Lea,

beeindruckend, welche Gedanken Du Dir machst und sie so gut durchdacht zu Papier - äh, zu Forum (oder wie sagt man...?  ) bringst.

Da ich aus privaten Gründen ziemlich lange nicht hier war, habe ich diesen hochinteressanten Thread erst kürzlich entdeckt und muss als indirekter Betroffenheit mal mitsenfen.

Zitat
Einigen haben aber immer wieder das Gefühl, daß irgendetwas doch nicht stimmt, oder irgendwelche Frage nicht, oder Antwort nicht so genau zu ihm passt...

Japs, ich bin eine davon.

Zitat
Das sind Hochbegabten mit einer Falschen AD(H)S-diagnose.

Hm, um die geht es mir offen gestanden nicht in erster Linie, aber macht vielleicht auch nichts.

Mein Sohn ist aufgrund eines IQ-Tests als hb eingestuft worden, weil der Wert eben über den magischen 130 lag.  Außerdem hat er eine Diagnose nach ICD-10, die da lautet Asperger Syndrom, und eine zweite, ADS ohne Hyperaktivität. Laut der Forschungen ein absolutes Ausnahmekind. Ich habe dazu meine eigene Meinung, aber dazu evtl. später.

Zitat
Ich ging in ein HB-Forum, und dort liess ich über Verhaltensweisen, die exakt gleich dem meines sohnes sind

Darf ich mal fragen, welches Forum das war?

Zitat
Das gröste Problemm auf diesen Fragebögen ist das, daß man nur ankreuzen soll, ob solche oder jenne Verhaltensweisen zutreffen, aber keiner interssiert sich  "Warum?".

Das ist wohl wahr, und ich stimme Dir in Deiner Auffassung zu, dass das den Wert der Aussagen des Fragebogens enorm mindert.

Zitat
Die im Zitat genannte Komorbide Störungen können ganauso Begleiterscheinungen einer nichtgeförderter HB sein, bis auf Tic's, SVV und Bettnässen

Warum schließt Du diese drei Störungen da aus? Bitte verstehe diese Frage nicht als Kritik, sondern als eine aus ernsthaftem Interesse gestellte Frage.

Zitat
"Im Fall jeder einzelnen Unstimmigkeit gegen eine bestimmte Diagnose entscheiden!".

Hm, wenn die Ärzte meines Sohnes danach gehandelt hätten, hätte der Knabe bis heute keine einzige Diagnose anstatt dreien (wenn man denn bei HB von einer Diagnose reden will).

Zitat
Entsprechend dieser Forschungsarbeit besitzen die Autisten ein sehr hochentwickeltes Gehirn. (...) Ohne Probleme in der Umwelt ist es HB und mit Problemen in der Umwelt wird es zu ADS.

Interessante Theorie, muss ich mal drüber nachdenken.

Zitat
Wenn ich also den Autismus nach Kanner als die ausgeprägteste Form von Autismus betrachte, ist dieses die Krone eines Symptom-Baumes. Unterhalb der Krone liegt der Hochstamm, der Asperger-Autismus. Darunter ordnet sich das ADS ein - als breiter Grundstamm. Von dem gesamten Stamm gehen die einzelnen Äste als individuelle Störung ab.

Ich muss gestehen, dass mir diese Theorie gefällt, denn das wäre eine plausible Erklärung für den Diagnose-Mischmasch bei meinem Junior.

Zitat
Im Fernsehen habe ich einen Bericht über ein Mädchen gesehen, das mit 12 oder 13 von HB in den Autismus gerutscht ist

Der derzeitige Erkenntnisstand besagt, dass Autismus angeboren ist und ein "Reinrutschen" in dem Sinne nicht möglich ist. Das würde man unter anderen Störungen einordnen.

Zitat
Es gibt wirklich Vermutungen in der Fachwelt, daß HB hat was mit Autismus/Asperger zu tun. Und das Asperger von ADS nicht weit entfernt ist, daß wissen wir schon...

Asperger und ADS unterscheiden sich aber in der Symptomatik deutlicher voneinander als ADS bzw. ADHS von den diversen Erscheinungen durch Unterforderung aufgrund einer (nicht erkannten) HB.

Zitat
Die schönste Beschreibung der HB-Typen habe ich in schon paarmal erwändtem Buch der Psychologin Andrea Brackmann mit dem Tittel "Jenseits der Norm - hochbegabt und hoch sensibel?".

Diese Beschreibungen fand ich beim Lesen des Buches auch besonders schön.

Zitat
So weit davon entfernt, in Fähigkeit und Interesse einseitig zu sein, sind sie typischerweise fähig in so vielen Bereichen erfolgreich zu sein, so dass sie Schwierigkeiten haben können sich auf eine vernünftige Anzahl von Unternehmen beschränken

Das ist beispielsweise eine Eigenschaft, die meinem Sohn komplett abgeht. Einseitiger als er kann man kaum noch sein.

Deshalb mmeine Frage oder mein Gedanke: was ist, wenn nicht die ADS-Diagnose falsch ist, sondern er nicht im herkömmlichen Sinne hb ist? Kann das sein, obwohl der IQ-Test einen Wert von über 140 ergeben hat?

Grübelnde Grüße, Teleri
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Das Gehirn denkt nicht, es spiegelt nur das Denken


« Antwort #46 am: September 03, 2006, 21:24:18 »

Huups, na da muss ich langsamm rann...

Zu erst, Teleri, bin ich echt froh auch deine Interesse geweckt zu haben, da besonders von dir kann man sehr viel am Rat  und hilfreichen Tips erhalten. Da fühlt man sich beinahe geehrt.


Zitat
Mein Sohn ist aufgrund eines IQ-Tests als hb eingestuft worden, weil der Wert eben über den magischen 130 lag.  Außerdem hat er eine Diagnose nach ICD-10, die da lautet Asperger Syndrom, und eine zweite, ADS ohne Hyperaktivität. Laut der Forschungen ein absolutes Ausnahmekind. Ich habe dazu meine eigene Meinung, aber dazu evtl. später.

Kombination HB+ Asprger / Autismus , oder AD(H)S + HB werden als seltenheit 0,0023% der Population vermutet...


Zitat
Darf ich mal fragen, welches Forum das war?

das war: http://www.logios.de/diskussionsforen.htm


Zitat
Warum schließt Du diese drei Störungen da aus? Bitte verstehe diese Frage nicht als Kritik, sondern als eine aus ernsthaftem Interesse gestellte Frage.

Die weitern schließe ich nicht völlig aus, nur die kommen erst sekundär nach dem, einige von der schon genanten vorhanden sind und diese sich davon weiter entwickeln...


Zitat
Zitat
"Im Fall jeder einzelnen Unstimmigkeit gegen eine bestimmte Diagnose entscheiden!".

Hm, wenn die Ärzte meines Sohnes danach gehandelt hätten, hätte der Knabe bis heute keine einzige Diagnose anstatt dreien (wenn man denn bei HB von einer Diagnose reden will).

So soll es aber sein, leider ist oft nicht der Fall. Anstat eine Diagnose ohne absolute Sicherheit zu bestätigen, sollen dann Diagnostikverfahren noch stärker ausgeschöpf werden oder weitere Entwicklung abgewartet werden.


Zitat
Deshalb mmeine Frage oder mein Gedanke: was ist, wenn nicht die ADS-Diagnose falsch ist, sondern er nicht im herkömmlichen Sinne hb ist? Kann das sein, obwohl der IQ-Test einen Wert von über 140 ergeben hat?

Eine verfälschung des IQ Testes nach oben kann nur dann statfinden, wenn sich derjenniger die Testfragen und Antworten eingelernt hat, oder mehrere gleichwertige Test auswendig vor der Testung gelernt hat. Am sonnsten nur dann, wenn der Tester nicht professionel genug vorgegangen ist und mit einigen Fragen nachgeholfen hat...
Verfälschung nach untern ist möglich durch mangelnde Konzentration, durch Krankheit, Hunger, Vohlbefindenabhängig...


LG Lea


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« Antwort #47 am: September 03, 2006, 22:07:21 »

Hi Telerie.

jo jo nach gegenwärtigen Kenntnisstand ...


jedoch im Ernst: Die Entwicklung des Gehirns ist dynamischen Prozessen unterworfen. Ein sehr berühmtes Beispiel für nicht angeborenen Autismus ist Axel Brauns, er wurde auf Grund einer Mittelohrenzündung Autist.

http://www.brandeins.de/home/inhalt_print.asp?id=1311&MagID=45&MenuID=130&SID=su6624965797409497

http://www.focus-magazin-verlag.de/UPLOAD/pdf/fms_kw_45.pdf#search=""Axel Brauns""

http://www.ärzte-apotheken.de/index.php/Autismus


Axel Brauns konnte durch seine überragende Intelligenz den Autismus ein Schnippchen schlagen. Und Gerad dieser Fall zeigt, dass ungünstige Umweltfaktoren ein Abgleiten eines Hochbegabten hervorrufen und günstige Faktoren ihn wieder hochheben lassen können.


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« Antwort #48 am: September 04, 2006, 21:50:30 »

Hallo,

@Lea:

Zitat
Zu erst, Teleri, bin ich echt froh auch deine Interesse geweckt zu haben, da besonders von dir kann man sehr viel am Rat  und hilfreichen Tips erhalten. Da fühlt man sich beinahe geehrt.

Nu mach mal halblang, okay? Ich bin ich der Sache Laie, immer noch auf der Suche nach den richtigen Antworten für Junior.

Zitat
Kombination HB+ Asprger / Autismus , oder AD(H)S + HB werden als seltenheit 0,0023% der Population vermutet...

Ja, das hattest Du ja schon geschrieben. Demnach müsste die Wahrscheinlichkeit von einem gleichzeitig vorhandenem ADS + HB + AS noch geringer sein, also stimmt etwas mit den Diagnosen meines Sohnes nicht oder wir haben wirklich das Pech schlechthin.

Ich persönlich bin geneigt, eher der ersten Annahme zuzustimmen, nur weiß ich halt (noch) nicht, was genau an den Diagnosen falsch ist.

Zitat
Die weitern schließe ich nicht völlig aus, nur die kommen erst sekundär nach dem, einige von der schon genanten vorhanden sind und diese sich davon weiter entwickeln...

Ah, okay, danke für die Erklärung, ich hab´s jetzt auch kapiert.

Zitat
So soll es aber sein, leider ist oft nicht der Fall. Anstat eine Diagnose ohne absolute Sicherheit zu bestätigen, sollen dann Diagnostikverfahren noch stärker ausgeschöpf werden oder weitere Entwicklung abgewartet werden

Tja, so wie es aussieht, war die diagnostizierende Stelle (immerhin eine Uniklinik) testmäßig ziemlich am Ende der Weisheit angelangt (oder am Ende dessen, was die Krankenkasse bezahlt, keine Ahnung). Die Ärztin tat sich schon schwer damit, die Diagnose Asperger Syndrom zu stellen, und inzwischen würde ich ihr da durchaus zustimmen, aber dann wieder...

Die weitere Entwicklung abzuwarten ging in Juniors Fall nicht, weil wir ohne die Diagnose die entsprechenden Therapien nicht hätten in Anspruch nehmen können. Zu dem Zeitpunkt wussten wir ja noch nicht, dass der Knabe therapieresistent ist und die schöne Gruppenarbeit der Ärztin torpedieren würde  icon_rolleyes.

Zitat
Eine verfälschung des IQ Testes nach oben kann nur dann statfinden, wenn sich derjenniger die Testfragen und Antworten eingelernt hat, oder mehrere gleichwertige Test auswendig vor der Testung gelernt hat. Am sonnsten nur dann, wenn der Tester nicht professionel genug vorgegangen ist und mit einigen Fragen nachgeholfen hat...

Das kann ich, denke ich, alles ausschließen.

@Ratender Wolf:

Zitat
jo jo nach gegenwärtigen Kenntnisstand ...

Hm, wie darf ich das verstehen? Für mich klingt es ein wenig nach "lass die mal reden...". Gefällt mir nicht - sorry, wenn ich da übersensibel reagieren sollte. Falls es anders gemeint war, fände ich es nett, wenn Du es erklären würdest.

Schließlich habe ich nur wiedergegeben, was die Theorie momentan besagt. Das heißt nicht, dass ich damit konform gehe, und es heißt auch nicht, dass diese Theorie bis in alle Zeiten unverändert bestehen bleibt. Es heißt auch nicht, dass das, was ich da wiedergegeben habe, richtig sein muss. Deshalb verstehe ich Deine Reaktion an dieser Stelle nicht.

Zitat
jedoch im Ernst: Die Entwicklung des Gehirns ist dynamischen Prozessen unterworfen

Das streite ich gar nicht ab. Im Gegenteil.

Zitat
Ein sehr berühmtes Beispiel für nicht angeborenen Autismus ist Axel Brauns, er wurde auf Grund einer Mittelohrenzündung Autist.

In dem Text steht, er wurde nach einer Mittelohrentzündung zum Autisten - das ist für mich etwas anderes, als aufgrund einer Mittelohrentzündung autistisch zu werden. Entschuldige bitte, wenn das nach Pfennigfuchserei klingt, aber für mich heißt das lediglich, dass es möglich ist, dass Axel Brauns durch die Mittelohrentzündung Autist geworden sein könnte, dass das aber nicht belegt und keinesfalls bewiesen ist.

Lieben Gruß, Teleri
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« Antwort #49 am: September 06, 2006, 15:33:36 »

Hallo Telerie,

falls ich Dir zu nahe getreten bin, bitte ich um Entschuldigung. Und trotzdem bin ich der festen Meinung, dass viele Theorien der Mediziner nicht das Papier wert sind, auf dem sie niedergeschrieben wurden. Meiner Meinung nach sind viele Fehlinterpretationen schlichtweg dem technischen Stand, zum Zeitpunkt der Entdeckung und des Versuches, geschuldet. In der Folgezeit wurden die Forschungsergebnisse nicht mehr auf Plausibilität überprüft und sind somit Bestandteil der Lehre und der weiterführenden Forschung. Gerade die Genforschung setzt auf z.T. fehlinterpretierte Forschungsergebnisse auf.

Andererseits ist gerade auch fehlendes Qualitätsmanagment bei der Forschung für Fehlinterpretationen verantwortlich. Es fehlen auch vom Fachgebiet unabhängige Wissenschaftler, die die Ergebnisse überprüfen.

Nun jedoch zum konkreten Thema Autismus:
Die unten aufgeführten Internetlinks dokumentieren Studien (bis auf 1.), die aus statistischen Erhebungen heraus gewonnen wurden. Der Mechanismus, der zu den beschriebenen Effekten führt wird meiner Meinung nach dabei nicht aufgedeckt.


1.
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=173170

Kalifornische Wissenschaftler untersuchten die Hirne von gestorbenen Autisten. Ihr Ergebnis: Die Oberfäche des Gehirns hat sich gegenüber "normalen" Menschen vergrößert. Autisten leiden unter 'neuronalen' Lärm.

2.
http://www.scienceticker.info/news/EEFVppZVppYnCxFVbE.shtml
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=150533

Es scheint ein sehr altes erfolgreiches evolutionäres Prinzip entdeckt worden zu sein. Fadenwürmer besitzen ein sehr einfaches Zentrales Nervensystem. Wir Menschen tragen auf Grund der Evolution auch genetischen Code von Würmern, Fruchtfliegen etc. (zumindest Teile davon) mit uns rum. Somit tragen wir in uns auch vorgeprägte Verhaltensmuster. Das für mich interessante Verhaltensmuster ist die Hyperaktivität bei Nährstoffmangel. Zumindest für mich liegen die Ursachen für Hyperaktivität schon in der Frühzeit der Evolution auf der Erde.

3.
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=260614
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=266600

Immer mehr zeichnet sich ab, dass das bisherige Leben der Eltern Einfluss auf die Vererbung hat. Positiver Lebenswandel kann positive Effekt zeigen und das umgekehrte ebenso.

http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=269348
http://www.wissenschaft.de/wissen/news/252290.html
http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=149239

Wenn ich die Erkenntnisse von Punkt 1 lese, kommt bei mir der „Verdacht“ hoch, dass die Evolution des Gehirns noch nicht abgeschlossen ist. Gleichzeitig steigt jedoch die Notwendigkeit positiver Umwelteinflüsse.

http://www.gesundheitpro.de/Jogging-Sorgt-bei-Maeusen-fuer-Jogging-A060307IRMAP021014.html

Die Evolution hat auch noch andere scheinbar vom Autismus unabhängige Auswirkungen. Die Intensität der Depression steigt von Generation zu Generation.

http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=248605

Es gibt schon sehr viele Anzeichen auf das Entstehen eines induzierten Autismus zB. Nach einer überstandenen Mittelohrentzündung:

http://www.kathlensimmer.homepage.t-online.de/ask/askk2_bva_g.htm
http://www.adelphos.de/Downloads/autismus.pdf#search="mittelohrentzündung autismus"



RatenderWolf
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Teleri
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« Antwort #50 am: September 07, 2006, 07:11:05 »

Hallo Ratender Wolf,

Zitat
falls ich Dir zu nahe getreten bin, bitte ich um Entschuldigung

Schon okay, kein Problem, ich hatte beim Schreiben meiner Antwort ja schon das Gefühl, dass ich es falsch aufgefasst habe und Du es gar nicht so gemeint hattest, wie ich es gelesen habe. Ich musste mich nur vergewissern, um sicher zu gehen, an welcher Stelle es hakt. Danke für Deine Erklärung  Smiley.

Auf den Rest gehe ich später ein, wenn´s Recht ist - ich muss mich erst durch Deine Links lesen, und Zeit ist bei mir momentan ein Luxusgut. Also bitte etwas Geduld...  icon_rolleyes.

Lieben Gruß, Teleri
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« Antwort #51 am: September 08, 2006, 21:19:51 »

Hallöle,

Antwort verschiebt sich auf mindestens nächste Woche... Männe und ich sind voll erkältet und dürfen morgen aber unser Schlafzimmer umbauen. Ich bitte um Verständnis und Geduld.

Vielleicht macht Lea zwischenzeitlich weiter? *hoff*

Schniefige Grüße, Teleri
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Das Gehirn denkt nicht, es spiegelt nur das Denken


« Antwort #52 am: September 08, 2006, 21:46:27 »

Japp Teleri,

auch wenn nicht wie gewöht am Samstag, sonder erst am Sonntag, da ich morgen Gäste habe und dannach noch mit dem Kurzem die restliche Zeit verbringen möchte. Aber wir lesen uns ja auf jeden Fall noch...

LG lea
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« Antwort #53 am: September 15, 2006, 20:54:37 »

Hallo,

nun hat es etwas länger gedauert als geplant, aber ich habe nicht vergessen, dass hier noch eine Antwort aussteht.

Zitat
Und trotzdem bin ich der festen Meinung, dass viele Theorien der Mediziner nicht das Papier wert sind, auf dem sie niedergeschrieben wurden. Meiner Meinung nach sind viele Fehlinterpretationen schlichtweg dem technischen Stand, zum Zeitpunkt der Entdeckung und des Versuches, geschuldet

Dem will ich gar nicht widersprechen, dem kann ich so zustimmen.

Zitat
Die unten aufgeführten Internetlinks dokumentieren Studien (bis auf 1.), die aus statistischen Erhebungen heraus gewonnen wurden

Die habe ich überflogen - interessante Seiten, die Du da aufgetan hast, vielen Dank für die Mühe, all die Links hier einzustellen.

Zitat
Wenn ich die Erkenntnisse von Punkt 1 lese, kommt bei mir der „Verdacht“ hoch, dass die Evolution des Gehirns noch nicht abgeschlossen ist

Hm, ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und vermuten, dass die Evolution des Gehirns niemals abgeschlossen sein wird, denn ohne Entwicklung kein Leben. Das gilt im Kleinen (bezogen auf den einzelnen Menschen) wie auch im Großen (bezogen auf die Entwicklung einer Lebensform).

Zitat
Immer mehr zeichnet sich ab, dass das bisherige Leben der Eltern Einfluss auf die Vererbung hat

Dann ist mir offen gestanden nicht ganz klar, wie Junior seine Auffälligkeiten von mir haben sollte. Ich habe in meinem ganzen Leben nie geraucht (außer als Teenie mal probeweise - für schlecht befunden und nie wieder gemacht) und ebenso wenig Alkohol verkonsumiert... vielleicht sollte ich doch mal über Juniors biologischem Vater genauer nachdenken.

Zitat
Es gibt schon sehr viele Anzeichen auf das Entstehen eines induzierten Autismus zB. Nach einer überstandenen Mittelohrentzündung:

Mittelohrentzündungen hat Junior als Baby und Kleinkind in Massen gehabt.

Ich hatte auch nicht ausdrücken wollen, dass ich selbst das für unmöglich halte, sondern wollte nur drauf hinweisen, dass eben derzeit die Forschung von anderen Auslösern ausgeht.

Im Übrigen stimme ich auch der Auffassung zu, dass Autismus - je nach Grad der Betroffenheit - kein unveränderliches Manko ist, sondern erstens beeinflussbar ist und zweitens durchaus mit Stärken einhergeht, die man in der Regel aber erst auf den 2. Blick als solche definieren würde.

Lea, ich will ja nicht drängeln, aber wann machst Du weiter?

Lieben Gruß, Teleri
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Das Gehirn denkt nicht, es spiegelt nur das Denken


« Antwort #54 am: September 15, 2006, 22:34:50 »

Teleri,

die Bücher sind schon aufgestapelt, morgen geht weiter...

LG Lea
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Das Gehirn denkt nicht, es spiegelt nur das Denken


« Antwort #55 am: September 16, 2006, 14:40:35 »

Diese Bild werden wir jetzt brauchen:

Quelle:http://www.hbf-ev.de/plakate/nichtfoerderung.pdf
Ursprüngliche seite: http://www.hbf-ev.de/hoch.htm

Hier kann man auch einige interessante Informationen zur Thema HB finden.
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Lea
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Das Gehirn denkt nicht, es spiegelt nur das Denken


« Antwort #56 am: September 16, 2006, 15:32:06 »

Und da ich euch genügend warten lies sehen uns wir das Thema jetzt weiter an:

Folgen einer unerkanten HB und/oder falschen Förderung


Hierzu habe ich erst das Bild (ein Beitrag höher) hier geladet.
Aus diesem Bild sieht man ganz gut wo eine Nichtförderung, und der Fall tritt auch dann auf, wenn HB garnicht rechtzeitig erkannt wird, denn führt.

Zu erst versuchen Hochbegabten nicht aufzufallen, machen absichtlich Fehler, schreiben schlechte Noten, werden zum Klassenclown, ärgern, werden als verhaltensauffälig bezeichnet, werden zum Träumer.

In weitere Verlauf stehen dann morgens nicht auf, irgendwannmal trauen schi nichts mehr zu, fallen durch hyperaktivität auf, wirken agressiv, fühlen sich unverstanden, haben keine Geduld mehr und enden als Schulversager.

Da sind schon einige Fehler in desen Leben galeufen, einigen worden als ADHS abgestempelt, ausgegrenzt, ect..

In den Kindesalter Reagieren da mit einstellen jegliche Mitarbeit, fühlen sich nicht geliebt, wollen Kleinkind bleiben, bremsen eigene Neugierde so weit, bis die einstellen, das führt zu Verlust jegliches Interesse, zu Verslust des Selbstwertgefühls und sich sozial abzugrenzen.

Und da sind wir schon an einer ganz gefährlich Schwelle der Falschen Förderung angekommen, die leider viele Underechiever (Unerkannten und Minderleister) teilweise, einigen komplet durchmachen müssen:

Die schwerste Folgen, die dann meistens nur noch durch Therapien in Griff zu bekommen sind sind folgende:

-Streit wird zum geistige Beschäftigung
- äussern Unmut über Langeweile, können die aber selbst nicht brechen
- Bekommen Ticks
- bekommen Angstzustände
- Psychosomatische Störungen wie Kopf und Bauchschmerzen
- flüchten in Drogen, Alkohol, Depressionen, Magersucht und Fettsucht, Kriminalität
- im härtestem Fall kommt es zum Selbstmord


Und das sind noch keine Erwachssenen, das sind Kinder in der Pubertät, oder junge Erwachssenen!

Und wir sehen schon wieder, diesmal noch härter dargestellt wie extremm sich ADHS und HB auf eine Linie stellen lässt... Wie soll man da noch was selbst unterscheiden können. Hat man Pech, bleibt seine HB weiterhin unerkannt und der Underechiever wird in besserem Fall auf ADHS oder Depression behandelt, was beides mindest für bestimmte Zeit bestimmt positiv ist, aber nicht die Ursache beheben kann...
In härterem Fall haben wir einem Jungkriminellem vor dem Augen, einem Versager, der schwerstdeprimiert versucht sich das Leben zu nehmen...

Da enden einige Hochbegabte! Wie traurig!


Und wir sehen jetzt schon, wo es hin führt, wenn HBchen nicht gefördert werden, wenn bei Kindern die eine Doppeldiagnose, bei der HB vorhanden ist zwar einerseits mit Medikamenten und Therapien irgendwie als Mittelmas gehalten werden, aber diesen nicht geholfen wird eigenes Potenzial umzusetzen...Bei Kindern Mit Asperger oder ADHS ist schon wichtig diese Syndrome zu behandeln, aber die HB darf nicht ungefördert bleiben, sonnst war ganze Mühe um sonnst, nur wir haben dier Zeitpunkt des Zerbrechens nur aufgehalten. Wie lange es man aufhalten kann, daß kann ich nicht beantworten...


Und hiermit verlassen wir langsam das Kinderalter und sehen wir uns an wie führen unsere Hochbegabten das Leben weiter:


Eine Drittel gehört zu den Glücklichen, die eigenes Potenzial unsetzen konnten, und führen eine weitgehend normales Leben, sind erfolgreich.

Gut eine hälfte kämpft mit seelischen Problemen, sucht nach Rat und Hilfe, bricht mehrere Studien ab... Ein Teil davon schafft aber doch in späterem Alter noch eigene Stärken zu finden und die unsetzen, das sind sogenannten Latenten und die führen mindest das Rest des Lebens auch doch mal ein glückliches Leben und wir können uns gratulieren, daß wir die nicht fallen liesen und auf deren Stärken immer geglaubt haben.

Die letzte Drittel der Hochbegabten - die Underechiever sind schon oft im Schulalter als Versager bezeichnet worden, einige von den haben sich schon mal das Leben nehmen versucht sind Deprimiert, viele verfallen einem Sucht oder werden sogar kriminel...
Einigen werden das ganzes Leben nie mehr was schaffen, einigen werden doch in Beruf erfolgreich aber sogennante Inteligenzbestien, die von anderen Menschen voll gemieden werden. Auf jeden Fall, genau diese Kategorie hat schwere Seelische Probleme, leidet unter Depressionen, viele entwickel Borderline Persönlichkeitsstörung, Psychosen, ect..
Und genau in diese Gruppe können auch sehr schnell die Falschdiagnostizierten Hochbegabten kommen, da wenn die passende Förderung fällt, kann man die diskrepanz zwischen geistigen Reife und Emotionellen und körperlichen Reife nicht nur so ausgleichen.
Uns muss es immer vor dem Augen bleiben, daß diese Menschen haben Gedankenvorgänge, wie Menschen die einiges älter sind, aber stecken in Körper eines jüngeren Menschen und fühlen auch als jüngeren. Sie sind sozial hochbegabt nur emotional schlägt sie das zum Boden, daß sie viel mehr wahr nehmen als gleichaltrigen. Sie leben in ständigem wiedersprüchen und damit klar zu kommen brauchen sie Hilfe!

Die allergröste Hilfe wäre natürlich, wenn man diese Gabe schon recht früh erkennen konnte, und ein Schulsystem, der Individualisierung stärkt anstatt unterdrückt. In dem staatlichem Schulsystem haben diese Menschen recht wenig schanzen sich durchzusetzen.
Genauso wenig unterstützend ist nach einem Zeugniss zu fragen als nach Fähigkeiten zu beurteilen...
Es ist so vieles was sich ändern musste um alle Hochbegabten die Schance zu geben, die sie vielleicht doch verdient haben, aber vielleicht können wir als Eltern und vielleicht Selbstbetroffenen damit anfangen sich mit schnellen und nicht ausfühlichen Diagnosen nicht zu frieden zu stellen, nachfragen. Fragen in wie fern eine Diagnostizierter Arzt Kriterien für bestimmte Erkrankung/Syndrom erfüllt sieht, ect..

Wir wissen wie oft noch mit alten Standarttests IQ getestet wird und wir wissen Heute auch schon, daß diese für Feststellung der Hochbegabung nicht ausreichen, da Hochbegabten denken anders und sich bei diesen Reihen auch recht früh langweilen. Die Forschungsdiagnostik kann sich leider nicht jeder leisten, da die ist der Zeit doch noch recht kostenspielig. Deswegen ist wichtig, daß wenn wir erfahren über IQ- ergebnisse von mehr als 125 bei Standarttests HAWI (K oder E) und K-ABC, sollman was unternehmen, da wenn sich wirklich um einem Hochbegabten handeln sollte, werde dieser bei einem HB-spezialisiertem Test noch höher gehen, wobei einer nich HB wird bei soclhem scheitern...

Nicht die Hochbegabung selbst ist was gefähliches, die kann genauso ein Segen wie ein Fluch sein. Die Nichtförderung ist gefährlich! Aus der entwickeln viele Hochbegabten seelische Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und lassen einem kaum noch hoch kommen.
Und Hochbegabten zeigen sehr hohe Bereitschaft diese Störungsbilder zu entwickeln durch die Diskrepanz in der Entwicklung einzelner Bereichen des Menschen.



Wie die entwicklung der Folgestörungen verläuft und aussieht, das sehen wir uns demnächst an.
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Trofobi
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« Antwort #57 am: Juni 12, 2007, 14:00:50 »

Ich finde, daß es sehr viel Überschneidung zwischen AD(H)S und HB gibt und auch oft verwechselt wird. Meine Lieblingsmeinung zu dem Thema ist auf meiner Lieblings-ADHS-Seite sehr gut formuliert:

http://borntoexplore.org/gifted.htm
und:
http://borntoexplore.org/unschool/gifted.htm

Bei Mensa sehe ich eingentlich, daß HBler ohne ADHS in der Regel ziemlich ruhige Menschen sind, insofern wenig Gefahr laufen falsch als AD*H*S diagnostiziert zu werden. Aber im Verhalten zu ADSlern ohne *H* gibt es schon viele Parallelen und Verwechslungsgefahr - bzw. vllt auch wirklich viele Gemeinsamkeiten, die gar nicht so klar als das eine oder das andere identifiziert werden können.


Eine sehr gravierende Gefahr und Fehldiagnose sehe ich aber auch in der falschen IQ-Einstufung von AD(H)S-lern, da die IQ-Tests eine völlig falsche Anforderung für *H*s sind. Nur sehr wenige Therapeuten wissen, daß es inzwischen auch IQ-Tests gibt, die das berücksichtigen, so daß der *H*ibbelige Kandidat durch das stillsitzen müssen und die langweiligen Aufgaben drastisch benachteiligt ist, sondern gemäß seiner wirklichen Fähigkeiten bewertet wird. Aber selbst die Therapeuten, die davon wissen, sind meist zu faul oder wissen garnicht wo sie solche spezialisierten Tests herbekommen.
Wozu auch, der AD(H)S-ler schneidet doch sowieso meistens gut ab im IQ-Test, da ist es den Fachleuten dann meistens geflissentlich egal ob der IQ nun bei 115 liegt obwohl er eigentlich bei 140 läge. Und so wird dann bei sehr vielen ADHSlern eine zusätzliche HB meistens garnicht erst diagnostiziert bzw sogar fälschlicherweise diagnostiziert, daß keine HB vorläge.

War das jetzt verständlich formuliert? *grübel*
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Mikke
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« Antwort #58 am: Juni 12, 2007, 23:24:44 »

hi trofobi,

das war zwar für mich in diesem moment nicht wirklich verständlich, aber morgen oder übermorgen würde ich gerne mehr von deiner denkweise, auch in bezug auf die links die du plaziert hast erfahren. können wir das so machen?

was und wie du schreibst finde ich ungemein interessnt, bin aber grad zu besoffen um dir zu folgen...

lg,
mikke
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Blöde Kuh


« Antwort #59 am: Juni 13, 2007, 11:57:27 »

Ich finde, daß es sehr viel Überschneidung zwischen AD(H)S und HB gibt und auch oft verwechselt wird. Meine Lieblingsmeinung zu dem Thema ist auf meiner Lieblings-ADHS-Seite sehr gut formuliert:

http://borntoexplore.org/gifted.htm

Zitat
Can't Someone Be Both Gifted and ADD?
If by "ADD" you mean they meet the diagnostic criteria for ADD, then absolutely.  But that doesn't mean they have a brain defect.  Remember that ADD is really just a description of behavior that MAY OR MAY NOT be caused by a brain defect.

The environmental causes of brain defects leading to ADD include things like lead poisoning and exposure to drugs as a fetus.  These factors also reduce IQ.  So it seems rather improbable that a high-IQ person also has such a brain defect.  Not impossible, but not likely, either.

You cannot tell whether ADD-like behavior in a gifted person is normal gifted behavior or caused by a brain defect. It's simply not possible.   I've read that you can try and identify ADD in gifted people based on whether the gifted person tends to finish the projects they start.  I disagree.  There is natural temperament variation with regard to convergent and divergent thinking.    Divergent thinking is perfectly normal and is related to creative thinking and disorganization.   Under MBTI temperament theory, "Perceivers" prefer to start projects rather than finish them, and tend to be disorganized and run late for appointments.  A gifted Perceiver with overexcitabilities will have a very strong drive to start new projects.  Finishing projects and not starting so many new ones is definitely a learned skill for such people.

The bottom line is that you cannot tell if a gifted person's behavior is due to a brain defect.  So why identify them as having a brain defect?

If Meds Work, Then Why Not Use Them?
Stimulant medications allow gifted children and adults to attend to things they otherwise find too boring.  That is exactly how the medications feel, too. They make boring things interesting.  Like organizing toys instead of learning how to play chess, practicing addition instead of learning multiplication, or filing papers instead of troubleshooting coorporate problems.

Stimulants allow gifted people to thrive in environments in which they were not meant to be.  A child who is teaching himself division should not be required to spend endless hours in school practicing 5 + 4.  An adult with abstract reasoning abilities in the 99th percentile should not try and spend four hours filing.  The solution to problem behavior in the Gifted is to change the environment, not to change the Gifted person's brain.

Medications DO work, if your goal is to shove a square peg into a round hole.  But is that worthy goal?  Why can't the Gifted be different?   Why should they have to pretend to be like everyone else? Why should a child with an IQ of 140 be forced to twiddle his thumbs for six hours a day in order to please the teacher, and be happy about it?  Does this make sense?

1. ADD ist also ein Gehirndefekt? Welcher genau? Wo? Was ist kaputt?Wo ist der wissenschaftliche Nachweis, dass ADD ausschließlich durch Umgebungsfaktoren erzeugt wird?Unsere Eltern waren alle Junkies?Wir sind alle minderbegabt wegen der Faktoren, die zu  unserem Hirndefekt geführt haben?!

2. Medikamente sind also nur dazu da, um langweilige Dinge interessant zu machen? Was ist mit dem emotionalen Ausgleich? Der Regulierung von Schlafproblemen? Der geringeren Infektionshäufigkeit? Dem besseren Wirken von Therapien?Der Wirkung auf das Schmerzempfinden und die Reizverarbeitung?

Irgendwie kommen mir diese Thesen wie die über die Indigo-Kinder vor, nur pseudowissenschaftlicher aufbereitet.

Wenn das Deine Lieblings-Infoquellen über ADD sind, kann ich mir vorstellen, warum Du das HB-Etikett vorziehst.  icon_rolleyes

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Geister werden nicht besser sichtbar, wenn man Licht macht. Alfred Polgar
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