Wieso machst Du das? Auf welche "Lehre" geht das genau zurück? Ich habe davon noch nie gehört und wüsste gerne, wo Du das herhast.
Wie ich bereits geschrieben habe, habe ich mir das "abgeschaut". Und zwar von einer bekennenden Antroposophin. Auf mein damaliges Nachfragen sagte sie mir, dass das wichtig sei, um schon dem Säugling von Anfang an einen Bezug zur Natur mitzugeben. Wenn ich das damals (ist bestimmt schon 20 Jahre her) nicht völlig mißverstanden habe, ist das gängige Praxis in antroposophischen Familien. Mir (als nicht-Antroposoph aber spirituellem Menschen) leuchtete das jedenfalls sofort ein.
Zweifel, Wiederspruch oder das Infragestellen der Lehre - Bausteine eines aufgeklärten Denkens - weden in Waldorfschulen ziemlich drakonisch bestraft.
Das beruht teils auf eigener Erfahrung, teils auf Erfahrungsberichten enttäuschter Waldorf Eltern und Schülern (allerdings aus dem Fernsehen).
Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, besuchte ich als Erwachsener ein, mit einer Analyse verknüpftes Konzert eines antroposophisch angehauchten Geigers in einer Waldorfschule. Bei einem anschließenden Gespräch äußerte ich Kritik bezüglich des Aufbaus des Abends. Der analytische Teil kam vor dem analysierten Musikstück, was mir unsinnig erschien (und noch erscheint). Ich konnte den analytischen Teil kaum nachvollziehen, da ich das Stück noch gar nicht kannte, obwohl es bei mir - als langjährigem Musiker - bestimmt nicht an prinzipiellem Verständnis fehlt.
Diese Kritik wurde ziemlich barsch zurückgewiesen. Und zwar ohne jedes Argument. Die "Kollegen" sagten lediglich, dass man das so doch nicht sehen könne und verließen den Tisch.
Mir wurde schon sehr deutlich das Gefühl gegeben, etwas getan zu haben, was man an einer Waldorfschule einfach nicht tut. Den Vorwurf des sektenähnlichen Verhaltens hätte ich seinerzeit ohne zu zögern unterschrieben!
Den Erfahrungsberichten entnahm ich Strafen wie Einsperren in einer dunklen Besenkammer und ähnliches. Auch wenn das Wissen aus zweiter Hand ist, konnte ich die Schilderungen anhand meiner eigenen Erfahrung bestens nachvollziehen, auch wenn das nicht heißen muss, das solche Verhaltensweisen die Regel sind.
Vielleicht hat sich in der praktizierten Waldorfpädagogik wirklich etwas geändert. Dazu kann ich nichts sagen. Zweifel bleiben mir dennoch. Da bei mir aber keine Schulwahl ansteht, muss ich auch nicht überzeugt werden.
lg
taurus